Auf Portalen wie My Heritage
oder Ancestry
kann man seine Wurzeln erforschen:
Wer wissen will, wo er oder sie herkommt, wie die Ahnen heißen, wo sie lebten, wie alt sie wurden, kann hier fündig werden.
Oder in den Kirchenbüchern.
Vielleicht hat auch ein fleißiger Vorfahre alles fein säuberlich aufgeschrieben.
Es ist spannend, auf Spurensuche zu gehen. Was waren das für Leute, die Vorfahren? Immerhin kann ich bis 1760 nachverfolgen, dass manche keine 40 Jahre alt wurden und an Lungen- oder Blindarmentzündung starben. Sie arbeiteten als Bauern oder Bergleute, der Johann und seine Elisabeth und wie sie alle hießen.
Manches will man gar nicht so genau wissen und mancher Vorfahre bleibt mit seiner Geschichte im Dunkeln. Was wäre eigentlich aus mir geworden, wenn einer oder eine in der langen Reihe der Ahnen ausgefallen wäre? Mein Ururururgroßvater trug einen französischen Nachnamen. Vermutlich waren seine Vorfahren Auswanderer der französischen Hugenotten, die in die protestantischen Länder zogen, um Verfolgungen zu entgehen. Vergeblich suche ich in meinem Stammbaum nach Königen und Nobelpreisträgern.
Die Bibel präsentiert den Stammbaum Jesu, der nachweisen soll, dass er der verheißene Retter ist.
Königlich
kommt er daher, mit Namen wie Erzvater Abraham und König David.
Auffällig aber auch – neben 40 Männern - vier Frauen, die neben Jesu Mutter Maria im Stammbaum auftauchen.
Erstaunlich, dass Matthäus, der in einer patriarchalischen Gesellschaft aufwuchs, in der Frauen keine große Bedeutung hatten, diese Frauen erwähnt.
Zum Teil sind es Frauen, die nach moralischen Gesichtspunkten kein lupenreines Leben führten oder Ausländerinnen waren:
Rut, eine Moabiterin, Rahab und Tamar sind Kanaaniterinnen, und Bathseba eine Hethiterin.
Neben der Königslinie gibt es also auch eine Völkerlinie: Jesus, der König aller Völker – nicht nur der König der Juden.
Gerade zum Fest der Liebe suchen wir nach Liebe: wo finden wir sie? In den Biografien dieser Frauen finden wir oft eine zweifelhafte, ja verzweifelte Liebe. Wir suchen das Licht und es begegnet uns Zwielicht. Jesus ist Licht. Er ist Liebe. Obwohl wir nichts zu bieten haben, sucht er uns – mit seinem Licht und seiner Liebe.
Mir wird deutlich: Gott stellt sich in Jesus in die Schuld, Not und Verzweiflung seiner Menschen.
Er sucht nicht nur die, die im Großen und Ganzen ordentlich leben. Er hält es aus im Zwielicht und will es zu tun haben mit diesen zwielichtigen Gestalten. Auch mit mir – das ist meine einzige Hoffnung.
Bleiben Sie gesund und behütet.
Pastor Burkhard Heupel
Emmaus-Gemeinde