Das Wort zum Donnerstag

Das Wort zum Donnerstag

21.11.2024

Tod und Ewigkeit

Tod – ja. Da kommt keiner drumherum, da sind sich alle einig. Ewigkeit – naja. Nichts Genaues weiß man nicht, sagen die Leute. Wie es eine Gesellschaft oder Kultur mit Tod und Ewigkeit“ hält, erkennt man oft an ihren Feiertagen. Erst vor wenigen Tagen wurde Grusel und Grauen gefeiert. Auch an Traueranzeigen kann eine Gesellschaft studieren, ob eine Erwartung auf ein Leben nach dem Tod existiert oder der Verstorbene lediglich in der Erinnerung lebendig bleibt.

Unterschiedliche Kulturen haben unterschiedliche Verständnisse über den Tod und die Ewigkeit. Ich skizziere:

In manchen Kulturen wird das Leben als Kreis verstanden: Die Taten des Menschen bilden einen unendlichen Zusammenhang, der über den Tod des Menschen hinaus bestehen bleibt. Mehrere Wiedergeburten müssen durchlebt werden, um das Karma zu erlösen. Erlösung ist der Stillstand dieses Prozesses. Die einzelne Seele löst sich im Nirwana auf, im Nichts, wie ein Tautropfen im Ozean.

In animistischen Kulturen wird der Tod als Komma verstanden: Das Leben, eine untrennbare Einheit: Geist und Körper werden nicht voneinander getrennt. Der Tod ist nur eine Zäsur, ein Übergang, wie z.B. bei der Heirat. Der Mensch ist, was er ist, auch über den Tod hinaus. Standesgemäße Grabbeilagen sollen ein Weiterleben nach dem Tod sichern.

Andere Kulturen verstehen den Menschen nicht als eine Einheit, sondern im Menschen trifft sich Ewiges bzw. Göttliches und Vergängliches bzw. Irdisches. Die Seele ist göttlichen Ursprungs und unsterblich, der Leib, der aus Materie besteht, zerfällt. Fazit: Der Tod wird als Befreiung des wahren, des eigentlichen ICH verstanden. Quasi eine befreiende Teilung.

Viele Zeitgenossen verstehen den Tod als Punkt und denken: Mit dem Tod ist alles aus. Im besten Falle: Es wird schon irgendwie werden und Gott muss doch zufrieden mit mir sein – gemäß dem Motto: Wir kommen alle, alle, alle in den Himmel, weil wir so brav sind. Das ist Quatsch. Jedes Kind weiß, dass Menschen nicht brav sind. Was nun?

Wie verstehen Sie den Tod? Als Punkt: Schluss und aus. Oder als Komma? Als Teilung oder ewigen Kreislauf?

Am Sonntag feiern Christen den Ewigkeitssonntag. Thematisch geht es ums Sterben und das ewige Leben – also das Leben nach dem Tod. Christen erwartet ein Leben nach dem Tod. Warum? Weil Jesus Christus von den Toten auferstanden ist und lebt. Wer mit ihm in Raum und Zeit unterwegs ist, darf sich gewiss sein, dass er auch die Ewigkeit mit ihm verbringen wird.

Bleiben Sie gesund und behütet.

Pastor Burkhard Heupel
Emmaus-Gemeinde

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