Auf dem Weg zur jährlichen Allianzkonferenz im thüringischen Bad Blankenburg, mache ich einen Abstecher nach Eisenach zur Wartburg. Die Allianzkonferenz hat nichts mit dem Versicherungskonzern zu tun, sondern ist die historisch älteste, regelmäßig stattfindende Bibel- und Glaubenskonferenz für Jung und jung Gebliebene. Sie wurde 1886 von Anna von Weling ins Leben gerufen, die dort auch ein diakonisches Zentrum mit Waisenhaus gründete. Die Konferenz hat ihren geistlichen Ursprung in der Glaubensbasis der Evangelischen Allianz, einem Zusammenschluss von mehr als 200 christlichen Werken und Verbänden.
Also: Runter von der Autobahn, durch Eisenach durch, hinauf zur Wartburg.
Zuletzt war ich vor 21 Jahren hier.
Höchste Zeit, um mal wieder die Schönheit der alten Gemäuer zu genießen, den Blick über den herrlichen Thüringer Wald schweifen
und sich zurückversetzen zu lassen ins Jahr 1517, 31. Oktober, dem Thesenanschlag an der Wittenberger Schlosskirche.
Untergetaucht als Junker Jörg“, begann Martin Luther während seines Aufenthalts auf der Wartburg
(4. Mai 1521 bis 1. März 1522) mit der Übersetzung des Neuen Testaments aus dem Griechischen ins Deutsche.
Luther übersetzte sehr schnell: Er schloss die Arbeit in nur elf Wochen ab.
Ein Kernthema der Reformation waren die vier Soli: Sola Fide (allein der Glaube), Sola Scriptura (allein die Schrift), Solus Christus (allein Christus) und Sola Gratia (allein die Gnade). Später wird Soli Deo Gloria (Gott allein gehört die Ehre) hinzugefügt, das Johann Sebastian Bach unter seine Kompositionen schrieb.
Diese vier Soli helfen mir, mich auf die Eckpfeiler evangelischen Glaubens zu besinnen. Bei all dem anderen, was auch wichtig ist, sind vor allem die vier Soli wichtig, um klarzustellen, dass das Heilshandeln Gottes ohne menschliches Mitwirken auskommt und gilt. Was für ein Geschenk, das ich gerne annehme. Hoffentlich dahingehend, dass daraus ein gelebtes Soli Deo Gloria wird.
Bleiben Sie gesund und behütet.
Pastor Burkhard Heupel
Emmaus-Gemeinde