Das Wort zum Donnerstag

Das Wort zum Donnerstag

15.02.2024

Valentinstag

Kürzlich parkte ich auf einem Parkplatz, auf dem ich einen Münzautomaten füttern sollte, um das begehrte Zettelchen mit der Parkerlaubnis zu erhalten. Bei Minustemperaturen war es mir nicht möglich, das geforderte Geldstück in den vereisten Schlitz des Automaten zu schieben. Ergo: Ich parkte unerlaubt, allerdings nur für wenige Minuten, dafür mit schlechtem Gewissen. Wer auf einem solchen Parkplatz länger parken will, der muss Münzen nachwerfen, sonst kann es teuer werden, wenn das Knöllchen unter dem Scheibenwischer klemmt.

Das ist für mich zum Bild geworden: Das Leben ist kein kostenloser Dauerparkplatz. Meine Ehe auch nicht. Wer in seinen Beziehungen nicht regelmäßig eine Münze nachwirft, dem kann es passieren, dass Beziehungen kaputt gehen. Und richtig teuer werden. Manchmal kann es auch in einer Beziehung eisig werden. Mit schlechtem Gewissen dann unterwegs zu sein ist kein guter Ratgeber. Spätestens jetzt wird es höchste Zeit, dass eine Münze nachgeworfen wird.

Als Münzgeld kann vieles Verwendung finden. Manchmal hilft schon zuhören. Oder reden. Etwas nettes sagen: Du bist mein Lieblingsmensch! Vielleicht eine Aufgabe abnehmen. Einen Wunsch erfüllen oder eine Kleinigkeit schenken: Lass Blumen sprechen, empfehlen Gärtner und Floristen. Vielleicht ist Zärtlichkeit angesagt oder Worte der Wertschätzung. Eine Überraschung kommt immer gut an. Im Mittelalter pflegte man(n) den Minnegesang.

Welche Münze willst du einwerfen, damit deine Beziehung nicht einfriert oder teuer wird? Eine Beziehung ist nicht kopierbar wie ein Ritual, sie ist einzigartig. Sie braucht Verbindlichkeit, aber auch Spontanität. Sie ist sehr kostbar.

Auch die Beziehung zu Gott ist kein Selbstläufer und will gepflegt werden. Gott mit in den Tag nehmen. Während des Tages gibt es in den verschiedenen Situationen Momente, wo ich kurz mit Gott spreche, ihm danke, oder ihn um seine Hilfe bitte. Wenn ein Mensch Gott gegenüber gleichgültig ist, verschwendet er keinen Gedanken an eine Beziehung zu ihm. Wenn sich jemand um die Beziehung zu Gott sorgt, dann bewegt das Gottes Herz.

Zwischenmenschliche Beziehungen sind geprägt von regelmäßigem Austausch. Nicht die Menge der Beziehungen ist maßgebend, sondern die Qualität. Man lernt voneinander, fordert einander heraus und verändert sich. Dabei sagen Taten mehr als Worte. Beziehungen pflegen – zwischenmenschlich, partnerschaftlich und last but not least: die Beziehung mit Gott. Gepflegte Beziehungen wirken sich nachweislich positiv auf Gesundheit, Seele und Psyche aus.

Bleiben Sie gesund und behütet.

Pastor Burkhard Heupel
Emmaus-Gemeinde

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