Das Wort zum Donnerstag

Das Wort zum Donnerstag

14.12.2023

Tradition ‚Weihnachten‘

Öffnen Sie auch jeden Tag ein Türchen am Adventskalender? Haben Sie schon die zweite Kerze am Adventskranz angezündet und warten auf die dritte? Steht der Weihnachtsbaum schon fertig geschmückt im Wohnzimmer oder folgen Sie der Tradition, dass dieser erst am Heiligen Abend aufgestellt und geschmückt wird? Oder beteiligen Sie sich lieber an der Diskussion, dass Bäume in den Wald gehören und ein Baum aus Plastik auch seinen Zweck erfüllt.

Warum so viel Aufwand für das Weihnachtsfest? Warum feiern Menschen Weihnachten? Laut Statistik ist der häufigste Grund: freie Zeit bzw. Zeit mit der Familie zu verbringen. Ein schöner, besinnlicher Jahresabschluss, kuschelig im warmen Wohnzimmer, Essen und Enkel, Spiele und Spaß, Filme und Faulenzen… Weithin wird Weihnachten nicht mehr wegen der eigentlichen Bedeutung gefeiert. Was war noch gleich der Anlass für dieses Fest? Statistisch besuchen 15% der Deutschen einen Gottesdienst an den Feiertagen. Vor Corona waren es noch 25%.

Für die Unternehmerin Esther Dürrstein sind weihnachtliche Traditionen und Bräuche wichtig. Denn sie erfüllen einen Zweck und es lohnt sich, alte Traditionen lebendig zu halten. Traditionen stiften Zusammenhalt und vermitteln Sicherheit mit ihrer immer gleichen Wiederkehr. Das spüren wir besonders in unruhigen Zeiten, wie wir sie jetzt gerade erleben. Sie geben uns ein Gefühl von Geborgenheit. Durch Traditionen leben Beziehungen auf und wir schaffen tolle Erinnerungen

Tradition. Geborgenheit. Erinnerungen. Traditionen wollen uns erinnern. An den eigentlichen Grund von Weihnachten: Gott beschenkt uns mit seinem Sohn. Deshalb schenken wir einander etwas. Mein Eindruck: An Weihnachten haben wir so viel Tradition angehäuft, dass die Erinnerung an das Eigentliche darunter begraben wird.

Was für ein Kontrast: Wir räumen und kaufen, dekorieren und schmücken, backen und kochen, laden ein und aus, überlegen Karten zu schreiben und schreiben über WhatsApp am Ende allen Kontakten dasselbe. Viel Stress mit all dem Drumherum - dabei brauchte das Göttliche fast nichts, um in die Welt zu kommen.

Ja, die Geburt im Stall ist für mich ein deutlicher Kontrast, eine Gegenbotschaft zu dem, was Menschen daraus gemacht haben. Das Göttliche baucht so wenig, um bei dir und mir anzukommen. Lassen wir es zu? Oder sind wir aufgeschlossen dafür?

Vielleicht ist das diesjährige Weihnachtsfest ein Anlass, um gemeinsam im geschmückten Wohnzimmer ein Weihnachtslied zu singen oder die Weihnachtsgeschichte nach Lukas Kapitel 2 zu lesen. Schon jetzt wünsche ich Ihnen: Ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest!

Bleiben Sie gesund und behütet.

Pastor Burkhard Heupel
Emmaus-Gemeinde

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