Das Wort zum Donnerstag

Das Wort zum Donnerstag

07.12.2023

Engel

Jetzt haben sie wieder Hochkonjunktur: die Engel. Quasi von Berufs wegen sind sie aus Prospekten, Christbaumschmuck, Fensterbank-Deko und Krippenspielen nicht wegzudenken. Sie sehen aus wie Blondinen-Barbiepuppen in weißen Gewändern mit Flügeln. Für die einen ist das schlichtweg Kitsch, für die anderen gehören Engel zum Alltag – und das nicht nur zu Weihnachten.

Der kirchliche Glaube an Engel hat seit der Aufklärung mächtig gelitten und wird vielerorts als mittelalterlich veraltet angesehen. Auch in der kirchlichen Verkündigung kommen Engel nicht mehr allzu oft vor, was in Konsequenz heißt, dass sie damit dem Kommerz überlassen bleiben. Und manches sogenannte Engelchen entpuppt sich später als faustdicke Überraschung.

Die Programmgestalter vom Fernsehen dagegen haben keine Mühe damit, reihenweise Sendungen mit den geflügelten Wesen zu präsentieren und auf manchem Auto klebt der Aufkleber: Fahre nicht schneller als dein Schutzengel fliegen kann.

Was ist dran an Engeln und ihrer Existenz? Die Bibel erwähnt über 300mal die himmlischen Wesen. Sie sind Geschöpfe Gottes und werden als Boten gebraucht. Sie berichtet davon, wie Engel Gottes Willen umsetzen, aktiv sind, in der für Menschen unsichtbaren Welt und Gericht Gottes vollstrecken. Sie teilen Menschen Gottes Entscheidungen mit oder helfen ihnen und begleiten sie in der Not.

Der wichtigste Dienst der Engel: Sie loben Gott und repräsentieren seine Gegenwart. Mit ihnen kommt der Himmel auf die Erde, zum Beispiel dann, wenn Maria durch einen Engel erfährt, dass sie einen Sohn gebären wird, den sie Jesus nennen soll. Sie können in Gestalt von Feuerflammen oder Winden auftreten und stehen im Dienst Gottes.

Sind Sie schon mal einem Engel begegnet? Oder haben tatsächlich ihren Schutzengel erlebt, der spürbar vor einem Unfall bewahrte? Ansprechbar sind Engel nicht. Sie handeln nur im Auftrag Gottes.

Als Tauf- oder Konfirmationsspruch wird gerne aus Psalm 91 Vers 11 gewählt: Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen. Gut, dass es Engel gibt.

Das, was wir als Menschen am nötigsten brauchen, geben uns Engel nicht: Trost, Vergebung und Zuversicht. Das kann uns nur Gott selbst geben. Weil er dies keinem seiner Engel überlässt, sandte Gott seinen Sohn in diese Welt, der das Geschenk von Hoffnung und Erlösung überbringt: Das ist der Grund, warum wir Weihnachten feiern.

Bleiben Sie gesund und behütet.

Pastor Burkhard Heupel
Emmaus-Gemeinde

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