Dekorativ sind sie: die Zierkürbisse.
Essen kann man sie nicht.
Wovon leben wir eigentlich?
Manchmal habe ich den Eindruck, Menschen verwechseln Zierkürbisse mit Kürbissen.
Wir leben nicht von den Zierkürbissen.
Sie trösten nicht.
Man kann nicht mit ihnen reden und sie nehmen uns auch nicht in den Arm – egal, wie schick sie sind.
Ich weiß nicht, wie deine Zierkürbisse
heißen, mit denen du dich umgibst und die du dekorativ zur Schau stellst.
Gerne wird Zeit und Geld in sie investiert.
Satt machen sie nicht.
Kann es sein, dass wir uns im Leben gar nicht so sehr um das Bemühen, was uns leben lässt und uns am Leben hält?
Sind Zierkürbisse
vielleicht sogar wichtiger geworden als Kürbisse
?
Unsere Gesellschaft will mir weismachen, wenn ich mit einem Zierkürbis
nicht glücklich bin, dann brauche ich zwei.
Menschen werden nicht zufriedener, wenn sie (noch) mehr haben.
Ich auch nicht.
Wovon leben wir eigentlich?
Wir sind auf Gott angewiesen. Nicht alles, was man zum Leben braucht, gibt es beim Discounter. Oder im Kaufhaus. Manchmal hat man gar den Eindruck, dass wir übersättigt sind. Der Überfluss quillt aus Schränken und Schubladen. Viele Dinge stellen Menschen dekorativ zur Schau. Vielleicht ist es gar nicht der Zierkürbis oder die Kastanien-Deko in der Wohnung, sondern das schicke Auto vor der Tür. Wovon leben wir eigentlich?
Trotz Überfluss fehlt es an Zufriedenheit. Warum eigentlich? Haben wir Angst, dass wir zu kurz kommen? Deutschland ist eins der reichsten Länder dieser Welt und viele Menschen fragen sich: Reicht es aus, was ich habe? Über dieser Frage gibt es manche schlaflose Nacht.
Ich frage mich, wie ich nicht essbare Zierkürbisse von essbaren Kürbissen unterscheiden lernen kann. Rein äußerlich sind die Unterschiede unübersehbar: Bereits an der Schale lassen sich Zierkürbisse sehr leicht erkennen. Zum einen sind sie meist deutlich kleiner, zum anderen haben sie eine sehr ungewöhnliche Form. Sie wachsen meist krumm oder mit Auswüchsen. Sie sehen sehr dekorativ aus, sind aber für den Verzehr nicht geeignet.
Meine Bitte für mich und unsere Gesellschaft lautet: Gott erhalte uns den Hunger unserer Seele und die Sehnsucht unseres Herzens, damit wir nach dir fragen.
Dem Geber aller Gaben.
Wir sind auf Gott angewiesen.
Ich wünsche Ihnen und mir, dass wir im wirklichen Leben Zierkürbisse von Kürbissen unterscheiden können: Der eine macht satt.
Der andere nicht.
Wovon leben wir eigentlich?
Bleiben Sie gesund und behütet!
Pastor Burkhard Heupel
Emmaus-Gemeinde