Das Wort zum Donnerstag

Das Wort zum Donnerstag

05.10.2023

Kennzeichen

Wer ein Auto kauft, braucht ein Kennzeichen. Entscheidet sich der künftige Autofahrer für ein Wunschkennzeichen, steht er vor der Qual der Wahl: Im hiesigen Landkreis kann zunächst zwischen den Buchstaben DI und DA gewählt werden. Für mich stellte sich die Frage, mit welchen der beiden und weiteren Buchstaben und Ziffern, lässt sich eine sinnige Kombination, quasi eine mobile Botschaft, kreieren?

Mit DI ließe sich zum Beispiel DI EB, DI CK oder DI NO, mit DA, DA CH, DA NK oder DA ME bilden. Wir haben uns für DA NK entschieden. Leider ist es kein E-Auto geworden, sonst hätte nach der Ziffernfolge noch das E gestanden und das Wort DA NK E wäre nahezu perfekt gewesen.

Zu guter Letzt blieb noch die Suche nach einer passenden Ziffernfolge: Wofür kann man dankbar sein und dies in einer Zahlenkombination ausdrücken? Vielleicht das Geburtsjahr meiner Frau? Oder die Anzahl unserer Kinder? Oder vielleicht einfach die Zahl 1000, weil es so viele Dinge gibt, für die man dankbar sein kann? DA NK 1000 war als Kennzeichen allerdings schon vergeben.

Um es kurz zu machen: DA NK 7789 steht auf unserem Auto-Kennzeichen, die Ziffernfolge für unseren Hochzeitstag: 7.7.89. Unsere Partnerschaft zeichnet freilich nicht nur Dankbarkeit aus: Viele Begriffe, von A wie Achtung bis Z wie Zuneigung, würden sie umschreiben. (Wobei: Auch bei uns ist nicht immer alles Gold, was auf dem Kennzeichen glänzt.)

In diesen Tagen wird in christlichen Gemeinden das Erntedankfest gefeiert. Wofür danken Sie? Auch hier kann von A wie Apfel bis Z wie Zucchini vieles genannt werden.

Wer dankbar ist, konzentriert sich im Leben auf das Positive, weniger auf das Negative. Der deutsche Schriftsteller Josef Reding (1929-2020) erklärt: Das schwerste Wort heißt nicht Popocatépetl wie der Berg in Mexiko und nicht Chichicastenango wie der Ort in Guatemala und nicht Ouagadougou wie die Stadt in Afrika. Das schwerste Wort heißt für viele: Danke.

Dankbarkeit ändert die Einstellung zum Leben. Dankbarkeit gegenüber dem Partner, Kollegen oder auch dem Chef. Oder die Dankbarkeit gegenüber der Stadtreinigung, dem Postboten und der Feuerwehr. Auch gegenüber Gott. Deswegen erinnert der Psalmbeter: Vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. (Ps. 103,2) Das mühsam einstudierte Danke sagen, muss oft im fortgeschrittenen Alter neu gelernt werden. Vielleicht kann Dankbarkeit auch in Ihrem Leben zu einem Kennzeichen werden.

Bleiben Sie gesund und behütet.

Pastor Burkhard Heupel
Emmaus-Gemeinde

→ zum Archiv→ Home