Das Wort zum Donnerstag

Das Wort zum Donnerstag

07.09.2023

Respekt

Eine Baumarktkette wirbt mit dem Slogan: Respekt, wer’s selber macht. Das stimmt – und motiviert. Der Respekt vor einem selbst und der Respekt von anderen ist einem sicher, wenn das Projekt gelingt. Respekt ist ein großes Wort. Seitdem die spanische Frauennationalelf Weltmeisterin geworden ist, kommt das Wort häufiger in der Presse vor. Intensiv wird die Frage diskutiert, was Fußballpräsidenten eigentlich dürfen und was nicht und wie respektvoll ihre Handlungen sein sollten. Parallelen zur #MeToo-Bewegung werden sichtbar.

Die Karrierebibel ist der Auffassung, dass Respekt ein menschliches Grundbedürfnis ist. Weiter: Es manifestiert sich in dem, was andere zu uns sagen und wie sie sich verhalten. Menschen wünschen sich Respekt in der Beziehung und im Beruf.

Respekt, das hat etwas mit Aufmerksamkeit und Achtung, mit Wertschätzung und Bewunderung zu tun. Nicht nur vor dem eigenen Projekt und Handeln, sondern vor allem gegenüber Menschen und auch gegenüber der Natur. Die Karrierebibel geht sogar so weit zu sagen, dass gesteigerter Respekt zur Ehrfurcht wird. Zum Beispiel gegenüber einer Gottheit.

Damit ist die Karrierebibel, die wohl so eine Art Handbuch für die Karriere sein will, nicht weit entfernt vom biblischen Schöpfungsbericht, der den Menschen in die Beziehung zur Natur, zum Mitmenschen und zu Gott stellt.

Das Gegenteil von Respekt ist übrigens Respektlosigkeit, Missachtung, Ressentiment, Frechheit und Verachtung. Wenn Lehrer oder Eltern von Respekt sprechen, dann meinen sie oftmals eher Gehorsam, wollen es aber nicht so nennen, weil ihnen das zu preußisch klingt. Wenn jemand andererseits sagt, er habe Respekt vor einem Kampfhund, dann meint er wahrscheinlich Angst.

Drei mögliche Formen von Respekt, die manche Menschen so auch auf ihr Verhältnis zu Gott projizieren: Haben die einen eher Angst vor Gott, weil sie das Bild eines strafenden Gottes vor Augen haben, gehen andere davon aus, dass Gott blinden Gehorsam ohne eigenes Denken erwarte. Wieder andere verachten ihn. Mögliche Formen von Respekt oder Respektlosigkeit, die eine Korrektur benötigen.

Für Christen sollte sich aus dem Respekt vor Gott, im Sinne von Aufmerksamkeit und Achtung, Wertschätzung und Bewunderung, auch der Respekt vor der Natur und den Mitmenschen ableiten. In diesen drei Beziehungen stehen und leben wir alle. Und an dieser Stelle gilt dann, dass wir diesen Respekt nicht nur von anderen einfordern, sondern: Respekt, wer’s selber macht!

Bleiben Sie gesund und behütet.

Pastor Burkhard Heupel
Emmaus-Gemeinde

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