Das Wort zum Donnerstag

Das Wort zum Donnerstag

31.08.2023

Windenergie

In manchen Gegenden stehen sie geballt, in anderen sind sie eher spärlich aufgestellt: Windräder. Ich meine nicht das Windrad das Kinder gerne in der Hand und in den Wind halten, sondern die großen Windräder, die Strom erzeugen – wenn nicht gerade Windstille herrscht. Wobei das kleine Windrad sich auch dann dreht, wenn man kräftig pustet!

Vor zwei Jahren fiel, bei Haltern am See, der Turm eines der größeren Windräder um: Es hatte eine Nabenhöhe von 164 Metern und war damit ungefähr halb so hoch wie der Eiffelturm. Ganz schön hoch, so ein Windrad. Mit einer Männergruppe besichtigten wir einmal ein Windrad. Zunächst ging es im Inneren des Turms mit dem Aufzug nach oben, dann weiter über Leitern bis in die Gondel. Beeindruckende Ingenieurskunst, die manches technikverliebte Herz höherschlagen lässt. Ein guter Bekannter prüft Windräder und deren Rotorblätter, seilt sich an den bis zu 85 m langen und bis zu 25 Tonnen schweren Blättern ab und untersucht diese auf ihre Sicherheit. Er gehört zum Windrad-TÜV.

Schwindelerregende Höhen und beeindruckende Technik hin oder her: weht kein Wind, ist das Windrad nutzlos. Denn das ist ja die eigentliche Bestimmung der Windkraftanlage: Sie wandelt die Bewegungsenergie des Windes in elektrische Energie um und speist sie in ein Stromnetz ein. Ohne Wind, keine Energie.

Bei der Schöpfung damals war es ähnlich: Ohne Wind, keine Energie. Als Gott den Menschen schuf, so beschreibt es die Bibel, ging es auch um Wind. Da nahm Gott, der Herr, Staub von der Erde, formte daraus den Menschen und blies ihm den Lebensatem in die Nase. So wurde der Mensch ein lebendes Wesen. (1.Mo.2,7). Die Grundbedeutung von Lebensatem (das hebräische Wort lautet: rûaḥ) ist bewegte Luft (Wikipedia).

Der Höhepunkt, von Gottes schöpferischer Arbeit, war die Erschaffung des Menschen. Mag sein, dass von wissenschaftlicher Seite die Entstehung des Menschen auf diese Art und Weise angezweifelt wird. Klar ist: Der Mensch ist mehr als Staub oder physische Substanz. Der Mensch hat einen Geist. Das ist Gefährdung und Würde. Das birgt Liebe und Hass.

Zurück zum Lebensatem: Die bewegte Luft ist Leben und Energie des Schöpfers, die den Menschen zum Menschen macht. Biologisch gesehen ist der Mensch nur ein Säugetier. Theologisch betrachtet, spricht Gott den Menschen mit Du an und dieser kann in die Ich-Du-Beziehung mit Gott eintreten. Hier erhalte ich Antwort auf die Sinn- und Bestimmungsfrage des Lebens. Ein Hauch aus einer anderen Welt weht in uns.

Kurz: Dass in mir ein Hauch von Ewigkeit weht und Gott mich mit Du anspricht, das gibt mir Lebens-Energie und Antwort auf meine Lebens-Fragen.

Bleiben Sie gesund und behütet.

Pastor Burkhard Heupel
Emmaus-Gemeinde

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