Das Wort zum Donnerstag

Das Wort zum Donnerstag

07.07.2022

2. Babenhäuser Hofflohmarkt

Vor 10 Tagen fand er statt: der 2. Babenhäuser Hofflohmarkt. Gleich vorweg ein herzliches Dankeschön an alle Macher und Initiatoren – es war super! Die Besucher konnten Fördervereine unterstützen und Nützliches wechselte den Besitzer: egal, ob Kinderkleidung, Spielzeug, Hausrat oder Antiquitäten. Manches Kleinod galt es zu entdecken. Für uns, die wir draußen wohnen, eine gute Gelegenheit einen Blick hinter die Hoftore der Innenstadt zu werfen. Hier kamen nicht nur Kostbarkeiten und Ladenhüter zum Verkauf, es wurde auch Einblick gewährt in sonst verschlossene Zugänge.

Ein-Blick hinter die Fassade. Interessant, welche verborgene Welt zum Vorschein kommt, wenn das Hoftor sich auftut. Einfahrten, Gärten, Sommerküchen, Scheunen, Ruheplätze und verwinkelte Orte für den erholsamen Rückzug wurden sichtbar. Zudem nette Bewohner, die für ein Schwätzchen zu haben waren.

In einem Hof fiel mir eine Bücherkiste auf, in der sich eine Bibel befand. Eine ideale Ergänzung für eine unserer Gemeindegruppen, in der wir zu wenig Bibeln für die wachsende Gruppe haben. Schnell einigten wir uns auf 1,50 € und Geld und Bibel fanden neue Eigentümer. Beim erneuten Durchblättern, der bisher ungelesenen Bibel, fiel mir die Widmung anlässlich einer Trauung von vor 18 Jahren auf. Ich wies die Verkäuferin darauf hin. Jetzt identifizierte sie die Bibel als ihre Traubibel und wunderte sich, dass diese den Weg in die Bücherkiste und damit zum Flohmarkt gefunden hatte. Plötzlich war die Bibel unverkäuflich, von hohem Wert und der Kauf wurde rückabgewickelt.

Abergläubisch sei sie nicht, fügte die Verkäuferin noch hinzu, aber verkaufen wolle sie auf keinen Fall! Interessant: Jahrelang stand die Traubibel als Buch im Regal, ungelesen, unbenutzt, quasi als gebundenes Kapital. Nun sollte sie aus dem Haus, aber mit der Widmung wurde nicht nur eine Erinnerung verbunden, sondern auch eine geheimnisvolle Macht. Sie sei ja noch verheiratet, erwähnte sie abschließend.

Gut, dass diese Bibel zurück an ihren Platz findet. Sie will benutzt werden: in den Höhen und Tiefen des (Ehe-)Alltags, an guten und bösen Tagen. Ich verknüpfe das Erlebte mit unserer Ehe: 33 Jahre sind meine Frau und ich heute verheiratet. Die Bibel, Gottes Wort, trägt und gestaltet unsere Ehe mit. Sie gehört dazu. Nicht als Talisman. Sie informiert, wie Gott ist, wie er handelt, wie man in Kontakt zu ihm treten kann und was Gott vom Menschen möchte. Sie ist kein Buch wie jedes andere. Eine verborgene Welt kommt zum Vorschein. Sie gewährt Einblick in sonst verschlossene Zugänge. Kostbarkeiten wollen entdeckt werden. Wer sie liest, will die Beziehung zu Gott vertiefen und Orientierung für das Leben finden. Welchen Stellenwert hat die Bibel für Sie?

Bleiben Sie gesund und behütet.
Ihr Pastor Burkhard Heupel

Emmaus-Gemeinde

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