Auf die richtige Mischung kommt es an: davon sind Kuchenbäcker, Betonmischer und Fondsmanager überzeugt. Auch beim Betanken der Gartengeräte ist die richtige Mischung wichtig: z.B. 1:50 oder 1:25. Stimmt die Mischung nicht, ist sie schädlich für den Motor. Trinke ich abends ein Radler, dann ist mir auch die richtige Mischung wichtig: 40% Bier und 60% Limonade sind für mich genau die richtige Mischung. Und für den Häuslebauer ist oft eine Mischfinanzierung angesagt.
Im Blick auf den Glauben sind manche Zeitgenossen auch darauf bedacht, dass sie die richtige Mischung haben: die Dosierung muss stimmen. Zu viel Glaube – das könnte vielleicht schädlich sein! Möglicherweise kommt der Lebensmotor ins Stottern. Ganz ohne Glauben – das will auch keiner. Die Mischung machts. Ein wenig Glauben, nicht zu viel, nicht zu oft, ab und zu halt und ansonsten einfach leben.
Andererseits wird erwartet, dass Gott immer ansprechbar ist. Dass man sich zu 100% auf ihn verlassen kann. Kurz: dass er mich mit allen Ecken und Kanten lieb hat, nicht nur dann, wenn ich gut drauf bin. Gott, von dir erwarten wir: keine Mischung und keine halben Sachen! Von dir wollen wir vollen Einsatz! Volle Konzentration.
Müsste es umgekehrt meinerseits dann nicht auch so sein: Gott, ich vertraue dir, mit Haut und Haaren, voll und ganz, ohne Wenn und Aber. 24/7. Nicht nur dann, wenn ich gerade meine sentimental-religiöse Phase durchlebe, Weihnachten ist oder ein Familienfest mit kirchlicher Zugabe ansteht.
Klar: so konsequent und konzentriert, wie Gott für mich da ist, so krieg ich das als Mensch nicht hin. Er ist Gott, ich bin Mensch. Er ist verlässlich, ich bin oft ein Wackelkandidat.
Glaube ist mit einer (Liebes-)Beziehung vergleichbar. In einer Beziehung möchten zwei Menschen nicht halbherzig miteinander unterwegs sein, sondern sich aufeinander konzentrieren. Nicht pausenlos. Aber in der inneren Ausrichtung konsequent – in dem Wissen: Ich gehöre zu dir. Wir sind miteinander verbunden.
Dosieren Sie Ihren Glauben nicht. Verzichten Sie auf Mischmasch. Gott will nicht nur als Notgroschen in der Hosentasche fungieren. Glaube will gelebt werden. In der Beziehung und dem Austausch zu ihm und im Umgang mit den Menschen.
Bleiben Sie gesund und behütet.
Ihr Pastor Burkhard Heupel
Emmaus-Gemeinde