Die Wahrheit ist wie eine Decke, unter der man immer kalte Füße hat.
Dieser Satz stammt aus dem Roman Der Club der toten Dichter
.
Ein bemerkenswerter Satz, der andeutet, dass der Umgang mit der Wahrheit kein einfaches Thema ist.
Im Krieg sterbe die Wahrheit zuerst, lautet eine Binsenweisheit.
Propaganda ist angesagt.
Im Zeitalter von Fake-News und Verschwörungstheorien wird auf Social Media ein zum Teil unglaublicher Unsinn verbreitet.
Da hilft auch das Tragen von Aluhüten
nichts… Desinformation ist an der Tagesordnung.
Und kommt dann noch Klatsch und Tratsch aus der Nachbarschaft hinzu, dann weiß man schon gleich gar nicht mehr, was man noch glauben soll.
Wahrheit – das Übereinstimmen einer Aussage mit der Wirklichkeit. Natürlich will ich wissen woran ich bin und mich nicht am Nasenring durch die Manege führen lassen. Egal, ob im beruflichen Umfeld, einer Beziehung, der Wissenschaft oder in der Politik. Oder beim Autokauf – Stichwort: Abgas-Skandal. Unwahrheit verbreitet Unsicherheit. Worauf ist Verlass?
Was ist Wahrheit?
, ist im Johannes-Evangelium (Joh. 18,38) die Erwiderung des Pontius Pilatus auf die Bemerkung Jesu, in die Welt gekommen zu sein, um Zeugnis für die Wahrheit
abzulegen.
Die Frage geht der Verurteilung Jesu zum Kreuzestod unmittelbar voraus und bleibt unbeantwortet: Pilatus wendet sich im Verhör ab, ohne auf eine Antwort zu warten.
Pontius Pilatus war von 26 bis 36 n. Chr. Präfekt (Statthalter) des römischen Kaisers Tiberius in der Provinz Judäa.
Offensichtlich war Pilatus schon unsicher, was Wahrheit
ist und auf wen und was Verlass sein kann.
Manchmal will man sie ja auch gar nicht so genau wissen, die Wahrheit
.
Zum Beispiel über eine bestimmte Situation oder Person.
Oder über die selbstgestrickten Theorien über Glaube und Gott.
Oder die Wahrheit über sich selbst.
Was, wenn mein Gedankengebäude brüchig wird bei der Erkenntnis der Wahrheit?
Was, wenn die Wahrheit ans Licht kommt?
Dann gibt es nicht nur kalte Füße…
Wahrheit. Ein dehnbarer Begriff.
Manchmal geben wir uns mit einem für-wahr-halten
zufrieden.
Und ob jemand die Wahrheit sagt, der sein Statement mit ganz ehrlich
beginnt, bleibt noch dahingestellt.
Was nun?
Wahrheit ist aufrichtig, zuverlässig, beständig, tragfähig und treu.
Wahrheit ist befreiend.
Weil das Jesu Charakter und Auftrag entspricht, kann er sagen: Ich bin die Wahrheit.
Bei ihm weiß ich, woran ich bin.
Bleiben Sie gesund und behütet.
Ihr Pastor Burkhard Heupel
Emmaus-Gemeinde