Das Wort zum Donnerstag

Das Wort zum Donnerstag

23.12.2021

Verweigern

Vor Jahren konnten junge Männer den Wehrdienst verweigern. Man kann auch die Nahrungsaufnahme oder die Aussage verweigern. Vielleicht muss man mal den Gehorsam oder jemandem den Zutritt zur Wohnung verweigern.

Letzteres geschah, als Maria und Joseph auf der Suche nach einer Bleibe an die Tür einer Unterkunft klopften: der Wirt verweigerte den Zugang. Kein Platz in der Herberge. Alles voll! Die damalige Volkszählung unter Kaiser Augustus führte zur Volkswanderung und alle Unterkünfte waren belegt.

Die Verweigerung der Unterkunft führte für das junge Paar in einen Stall. Heu und Stroh, Ochs und Esel, Krippe und Schafe - dort kam er zur Welt: Gottes Sohn. Umgeben vom realen Parfüm dieser Welt: Stallgeruch. Mief. Mist. Mühe. Dahinein kommt Gott mit dem größten Geschenk, das er seinen Geschöpfen macht: Gott wird Mensch. Und er verweigert sein Kommen nicht. Es ist ihm nicht zu dreckig, nicht zu schwierig oder zu unbequem.

Oft sieht menschliche Fassade schick und schön aus. Und dahinter? Einsamkeit, Trauer, Not, Hilflosigkeit, Verzweiflung, Wut, Hass, Enttäuschung, Distanz – keine Spur von einer schmucken Fassade. Der Blick in den Laden kann enttäuschend sein – ist das Schaufenster noch so dekorativ.

An Weihnachten wird Gott Mensch und klopft bei dir und mir und will Wohnung nehmen. Wie lautet deine Antwort? Keine Zeit, kein Platz, nicht aufgeräumt – kurz: Zugang verweigert?! Dabei ist der Geburtsort Jesu sicherlich nicht zufällig geschehen: Die Armut im Stall verbindet sich mit dem Reichtum göttlicher Gnade und Freundlichkeit. Gottes Sohn in der Krippe in unmittelbarer Nähe zur Dunkelheit menschlicher Sünde. Gott bei den Menschen. Der Große im Kleinen. Der Friedefürst in der kleinen Hütte. Gott im Stroh.

Das ist die Freude und der Friede von Weihnachten: Gott kommt in unsere Welt und befreit uns davon, selbst, koste es, was es wolle, groß sein zu müssen. Er will nicht von der Fassade geblendet werden - dabei sein in deinem Alltag: das ist sein Wunsch.

In Jesus Christus ist Gott da. Für mich. Für Dich. Und für andere.

Freue dich und sei fröhlich! Denn siehe, ich komme und will bei dir wohnen, spricht Gott, der HERR

(Die Bibel. Sacharja 2,14)

Verweigern Sie an Weihnachten nicht den Zutritt dem lebendigen Gott, der Sie mit seiner Gegenwart beschenken will.

Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest!

Bleiben Sie gesund und behütet.

Ihr Pastor Burkhard Heupel
Emmaus-Gemeinde

→ zum Archiv→ Home