Ich habe ein neues Mobiltelefon. So weit so uninteressant für die meisten - außer mir. Ich freue mich jedoch sehr über dieses kleine schwarze Kistchen mit den vielen bunten Funktionen. Eine Funktion hat es mir besonders angetan: Die Kamera und die verschiedenen Möglichkeiten Fotos zu schießen.
Neulich war ich mit meiner Familie spazieren und es ergab sich eine Situation das Handy zu zücken und wie wild Fotos zu machen. Dabei ist mir die neue Porträtfunktion aufgefallen, die mein altes Handy nicht hatte. Diese Funktion kann das Bild so gestalten, dass die aufgenommene Person völlig scharf im Vordergrund abgebildet wird, während der Hintergrund wunderschön abgesoftet, also unscharf, erscheint. Ich habe an diesem Nachmittag so viele Bilder mit dieser Funktion gemacht, weil mich diese Möglichkeit so sehr fasziniert hat. Nun ja, so neu ist diese Funktion grundsätzlich nicht. Wer gerne fotografiert kennt bestimmt den Porträtmodus, den die meisten Kameras besitzen. Dieser beschert exakt das gleiche Ergebnis.
Zu Hause habe ich anschließend die Bilder gesichtet: wirklich tolle Ergebnisse. Die Person, die mir so wichtig ist, vollkommen scharf und fokussiert zu sehen - und alles andere wird als eher unwichtig in den Hintergrund gerückt.
Und wie ist das so mit Gott? Richte ich meine Sicht auf ihn und stelle ihn in den Porträtmodus? Steht er im Mittelpunkt meines Lebensbildes
und alles um ihn herum wird unscharf? Ich weiß, dass ich das nicht so lebe, wie ich es gerne möchte, weil mir so viele Menschen und Dinge wichtig sind.
Aber ich will immer wieder, und immer öfter, den Porträtmodus
benutzen, um Gott in den Fokus zu bekommen.
Und wie hält es Gott mit mir? Richtet er nicht seine Aufmerksamkeit ganz auf uns? Gänzlich? Ja! Nur ich bin ihm in diesem Moment wichtig! Was für ein Gefühl!
In diesem Sinne: bleiben Sie fokussiert und gesund.
Ihr Jochen Müller
Vorstandsmitglied der Emmaus-Gemeinde