Den ersten Lockdown in der Menschheitsgeschichte erlebte Noah mit seiner Familie auf der Arche. Ausgangssperre: 370 Tage waren sie in dem Kasten. Es gab keine Luxuskabinen und keine Kabine mit Blick auf's Wasser, kein Internet und kein Telefon, kein Netflix und kein Youtube, kein Fernsehen, keine Bücher und keine Babenhäuser Zeitung. Allerdings gab es jede Menge Tiere.
Noah hatte von Gott den Auftrag bekommen, die Arche zu bauen. Im Vertrauen und im Hören auf Gott baute er, denn eine Anleitung zum Bau einer Arche aus dem Internet hatte er nicht. Noah machte sich einfach an die Arbeit. Mitten im Sommer - und von Wasser weit und breit keine Spur.
Ich staune. Hat der Mann mitgedacht? Sowas geht doch eigentlich gar nicht. Wieso ein Schiff in einer Gegend, wo das Wasser knapp ist? Kein Wunder, dass er die Spötter auf seiner Seite hatte. Aber Noah scheint das alles nicht zu stören. Jedenfalls steht davon nichts in der Bibel.
Im Religionsunterricht spricht eine Babenhäuser Lehrerin mit den Schülern über dieses Ereignis.
Einer der Schüler fragt: Ob Noah wohl dachte, dass Gott ihn auf der Arche vergessen hat?
Manchmal kommt es uns in den Sinn, dass Gott uns vergessen haben könnte.
Vielleicht, wenn es stürmisch wird im Leben.
Oder im 370-Tage-Dauer-Lockdown.
Ab und zu ist im Leben Geduld gefragt.
Viel Geduld vielleicht.
Aber eines Tages hört der Sturm auf.
Die Sonne scheint wieder.
Und ein Regenbogen ist zu sehen.
Wie wird Noah sich gefühlt haben, als er nach 370 Tagen wieder festen Boden unter den Füßen hatte?
Vielleicht fühlst du dich vergessen: von der Regierung, Freunden und von Gott. Mitten im Dauer-Lockdown: alleine, einsam und kein Ende in Sicht. Noah kann ein Vorbild sein: zum Ende der Sintflut schickt er zunächst einen Raben und dann eine Taube los. Zeichen der Hoffnung. Erst die zweite Taube, kam mit einem Zweig eines Ölbaumes im Schnabel zurück. Jetzt wusste Noah, dass auf der Erde wieder alles trocken war. Er öffnete die Tür der Arche, die Sonne schien und ein großer Regenbogen stand am Himmel. Zeit für einen Neuanfang.
Mit diesem Regenbogen versprach Gott, dass die Erde nie mehr im Wasser versinken würde. Ein Zeichen der Liebe und Treue Gottes zu dir und mir. Glaube wird auf die Probe gestellt – an wen will ich heute ein Zeichen der Hoffnung senden?
Bleiben Sie gesund und behütet.
Ihr Pastor Burkhard Heupel
Emmaus-Gemeinde