Das Wort zum Donnerstag

Das Wort zum Donnerstag

04.02.2021

Wer hätte das gedacht?

Maskenpflicht – in Deutschland. Nicht im Traum hätte ich vor einem Jahr gedacht, dass dies in Deutschland kommen könnte. Von Bildern aus asiatischen Ländern war mir der Anblick vertraut – aber in Deutschland? Kein Händeschütteln mehr. Eine Geste der Höflichkeit – undenkbar, dass Händeschütteln nicht erlaubt ist: schon als Kind wurde mir das beigebracht. Keine Umarmung – als Zeichen emotionaler Nähe und Freude. Wer hätte das gedacht, dass innerhalb weniger Monate eine Gesellschaft unverzichtbare Zeichen von emotionaler Nähe und gutem Ton beendet. Home Schooling - verordnet. Läden - geschlossen. Wer hätte das gedacht und für möglich gehalten?

Undenkbare Veränderungen. Innerhalb weniger Monate lernt eine Gesellschaft umzudenken – bejahend oder nicht: Die Realität fordert es ein. Das digitale Zeitalter hält noch einmal mehr Einzug in unserem Alltag. Click & Collect, Gottesdienste über Zoom, Schule online – unmögliches wird möglich.

Stichwort digital: Google kommt nach Babenhausen und baut ein Rechenzentrum. Was mich daran erstaunt ist nicht, dass Google in Babenhausen baut. Was mich erstaunt ist die Speicherkapazität eines solchen Rechenzentrums. Wer hätte das gedacht, dass Unmengen von Daten gespeichert werden können. Auch eine unvorstellbare Realität. Zumindest für mich.

Meine Gedanken wandern unwillkürlich zur Realität Gottes. Nicht denkbar. Nicht fassbar. Mein Glaube übersteigt komplett mein Vorstellungsvermögen. Was mich trotzdem glauben lässt, sind die kleinen Fingerzeige Gottes in meinem Alltag. Meine Begrenzung trifft auf seine Weite. Meine Enge trifft auf seine Größe. Meine Einschränkung trifft auf seine unfassbaren Dimensionen. Unvorstellbar, aber erfahrbar.

König David, vor etwa 3000 Jahren Musiker, Dichter, Soldat und Staatsmann in Israel, formuliert das so:

Ich erinnere mich an deine Weisung; du hast gesagt: Kommt zu mir! Darum suche ich deine Nähe, Gott.

(Die Bibel. Psalm 27,8)

Manchmal stelle ich mir vor, wie Gott in seinem Büro sitzt. Die Tür ist angelehnt. Offen für jeden, der das persönliche Gespräch mit seinem Schöpfer sucht. Und dann frage ich: Hast du kurz Zeit für mich? Und Gott antwortet: Sucht das Gespräch mit mir. Das ist mir schon wieder zu hoch.

Unvorstellbar. Aber ganz offensichtlich ist es wahr. Seine Tür steht offen. Und das nicht nur für mich. Sondern auch für Sie. Wer hätte das gedacht…

Bleiben Sie gesund und behütet.

Ihr Pastor Burkhard Heupel
Emmaus-Gemeinde

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