Was würden Sie tun, wenn Sie das neue Jahr regieren könnten? Ich würde vor Aufregung wahrscheinlich die ersten Nächte schlaflos verbringen und darauf tagelang ängstlich und kleinlich ganz dumme Pläne schmieden. Dann – hoffentlich – aber laut lachen und endlich den lieben Gott abends leise bitten, doch wieder nach seiner Weise, das neue Jahr göttlich selber zu machen. (Joachim Ringelnatz)
Mit dieser weisen Entscheidung wird die Regierung
in größere Hände abgelegt.
Nun liegt es also vor uns, das neue Jahr. Wie ein weißes Blatt. Ein unbeschriebenes Buch mit 365 Seiten. 8760 Stunden. Ein Drittel davon werde ich verschlafen. Und der Rest?
Und jedem Anfang liegt ein Zauber inne, der uns beschützt, und der uns hilft zu leben.(Hermann Hesse)
Von welchem Zauber spricht Hermann Hesse? Von der großen Liebe, einer schönen Reise oder der Erfüllung eines Traumes? Und mischen sich unter all diese großen Hoffnungen nicht auch Ängste? Neben das Geheimnisvolle tritt das Unheimliche. Werde ich meine Aufgaben erfüllen? Rutsche ich wieder ins alte Fahrwasser? Wird die Ohnmacht das Sagen haben?
Zwischen Zauber und Angst, Faszination und Furcht brauchen wir manchmal eine neue Sicht. Als Christen rechnen wir damit, dass Gott bei uns und mit uns unterwegs ist. Das gibt Halt und Zuversicht. Er geht mit – nicht als Talismann oder Glücksbringer. Auch nicht als Maskottchen. Auch nicht als einer, der nur im Sinn hat, dass meine Wünsche erfüllt werden.
Gott geht mit in das neue Jahr und ich suche seine Gegenwart. In der Begegnung mit ihm spüre ich seine Nähe. Gott ist da. Gott ist vor uns da. Seine Lebensmacht, seine alles überwindende Liebe, seine Vorsorge für unser Leben sind schon da. Bei ihm sind wir gut aufgehoben. Heute. Morgen. Und die 8760 Stunden auch.
Bleiben Sie gesund und behütet.
Ihr Pastor Burkhard Heupel
Emmaus-Gemeinde