Bei meinen Hausbesuchen erzählen mir die Menschen von ihren Lebenserfahrungen und dem, was sie dabei gelernt haben. Manchmal half das Schulwissen alleine nicht weiter: Mein Gegenüber berichtet von Glaubenserfahrungen, wenn auf dem Leben ein Schatten lag. Ein Licht schien in die vermeintliche Dunkelheit. Gott gab Halt, wo der Boden unter den Füßen wegzurutschen drohte.
Gerne frage ich nach, wie es denn mit dem Glauben angefangen habe. Sehr häufig beginnen meine Gesprächspartner ihre Erinnerung mit Meine Oma ...
“.
Das ist erstaunlich, dass es nicht selten die Oma war, die dem Enkel von Gott erzählt hat. Biblische Geschichten, aus der Kinderbibel vorgelesen,
gehörten genauso zum Repertoire, wie das Gebet vor dem Schlafen gehen oder dem Hinweis, den Kindergottesdienst zu besuchen.
Die Oma erzählt vom Schutzengel und von dem, der alles gemacht hat. In der Schule lernen wir viel. Die Lebensschule ergänzt dieses Wissen. Unüberbietbar und unverzichtbar die alltagstaugliche Einführung in den Glauben durch die Oma. Oder den Opa. Oder die Eltern. Es ist gut, wenn unsere Kinder für das Leben lernen und dabei nicht nur Wissen ansammeln. In manchen Lebenssituationen wird sie nur der Glaube an Gott weiterbringen. Oder durchbringen.
Da ist es dann gut, wenn die Erinnerung an die Oma nicht nur die Freude über das ergänzte Taschengeld hervorruft, sondern auch an die ersten Schritte im Glauben. Ermutigen möchte ich alle Omas und Opas, ihren Enkelkindern nicht nur Backen und Fahrrad fahren beizubringen, sondern auch den Weg zum Glauben zu zeigen. Vielleicht durch das Vorlesen einer Geschichte aus der Kinderbibel. Auch Eltern können ihrem Nachwuchs mehr mitgeben, als schulisches Wissen: Mit einem gemeinsamen Gute-Nacht-Gebet ist ein guter Anfang gemacht.
Bleiben Sie gesund und behütet.
Ihr Pastor Burkhard Heupel
Emmaus-Gemeinde