Aller Anfang ist schwer
sagt der Volksmund.
Egal, ob es darum geht ein Musikinstrument zu lernen oder als ABC-Schütze sich dem Ernst des Lebens zu stellen.
Manchmal muss erst einmal ein Anfang gemacht werden, weil der Geschirrberg schon alpine Züge angenommen hat oder
der Wäschekorb auf das Bügeleisen wartet.
Selbst beim Sport will immer wieder ein Anfang gemacht werden, sonst wird es stets mühsamer, das erreichte Fitnessniveau zu halten. Auch Glaube und Lernen hängen eng zusammen. Manche Menschen fangen mit dem Glauben erst im hohen Alter an.
Andere glauben, seitdem sie denken können. Ich freue mich immer wieder, wenn ich in der Bibel Menschen begegne, die, wie ich, Anfänger im Glauben sind. Täglich lerne ich neu, mein Vertrauen in Gott zu setzen. Und je mehr Vertrauen ich Gott schenke, desto vertrauter wird er mir.
Spannend ist es für mich zu sehen, wie selbst die Jünger Jesu, also seine Schüler, Anfänger im Glauben waren und als Fortgeschrittene
Anfängerfehler machten.
Da fühle ich mich gut aufgehoben. Christ-Sein – das ist nicht irgendwann gelernt und gekonnt, sondern eine Lebensschule.
Gut, wenn man mit anderen auf diesem Weg unterwegs sein kann.
Schule und Kindergarten haben wieder begonnen. Für viele Kinder ist es ein Neuanfang. Ungewohnt. Spannend. Herausfordernd. Gut, dass Eltern, Lehrer und Erzieher sie nicht alleine losziehen lassen. Die Kinder werden begleitet und geleitet. So ist aller Anfang gar nicht so schwer und Fehler dürfen sein, denn aus ihnen lernen wir.
Wer im Glauben erste Schritte macht, findet auch Begleitung. Zum Beispiel in einer Gemeinde.
Manchmal geht es nach dem Try-and-Error-Prinzip
, das nächste Mal heißt es: Hinfallen, aufstehen, Krone richten, weiter geht es.
Gott vergibt keine Noten – Gott sei Dank. Er ist auch nicht nachtragend und es gibt keine Etikette.
Im Gegenteil: auf krummen Linien schreibt er gerade. Mit endloser Geduld ermöglicht er den wiederholten Neuanfang.
Selbst was sich nach menschlichen Maßstäben nicht wiedergutmachen lässt, da schenkt er Vergebung und die Chance zur Versöhnung.
Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne
, formuliert Hermann Hesse.
Einfach anfangen mit dem Glauben und feststellen: Glaubende bleiben Anfänger – an der Hand Gottes.
Bleiben Sie gesund und behütet.
Ihr Pastor Burkhard Heupel