Endlich wieder reisen. Für manchen Zeitgenossen ist Licht am Ende des Corona-Tunnels sichtbar und die seit langem gebuchte Reise kann nun doch angetreten werden. Ländergrenzen öffnen sich und können überschritten werden.
Die Öffnung einer Grenze ganz anderer Art feiern wir an Pfingsten. Nach der Himmelfahrt Jesu ist Jesus nicht mehr leibhaftig gegenwärtig, sondern in Form des Heiligen Geistes da und am Wirken. So berichtet es in der Bibel die Apostelgeschichte: Gottes Geist führt Menschen zusammen, Menschen verändern sich, kulturelle und sprachliche Grenzen werden überwunden.
An Pfingsten sind die Geschenke am geringsten.
Dieses Resultat zieht der geschenkverwöhnte Mitbürger, nachdem er an Weihnachten und Ostern mit allerlei Aufmerksamkeiten bedacht wurde.
Dabei stimmt dieses Fazit gar nicht.
An Pfingsten feiern wir, dass Gott seinen Heiligen Geist schenkt.
Und wir feiern den Geburtstag der Kirche, also die Geburtsstunde der christlichen Glaubensgemeinschaft.
Was für ein Geschenk! Gottes ureigenes Leben will in mir Wohnung nehmen! Ich fasse es nicht! Manches in meinem Lebenshaus will ich mit seiner Hilfe und Kraft in Ordnung bringen. Was für eine Grenzüberschreitung: der heilige Gott nimmt Raum in meinem unheiligen Durcheinander. Dankbar lade ich ihn im Glauben dazu ein.
Nicht ohne Grund wurden daher in früheren Jahren die Kirchen an Pfingsten mit frisch geschlagenen Birken geschmückt. Das junge Grün als Zeichen der Hoffnung, dass Gottes Geist Erneuerung und Veränderung schafft. Oder: Pfingstfeuer werden symbolisch für die Erleuchtung und Kraft des Heiligen Geistes angezündet.
Gottes Geist überwindet Grenzen. Freuen Sie sich mit mir über das Geschenk der spürbaren Präsenz Gottes.
Bleiben Sie gesund und behütet.
Ihr Pastor Burkhard Heupel
Emmaus-Gemeinde