Der Feiertag Christi Himmelfahrt
ist für viele Menschen zu einem sinn-entleerten Feiertag geworden.
Nicht zuletzt deshalb feiern Zeitgenossen an diesem Tag alternativ Vatertag
und ziehen mit dem Bollerwagen umher, machen Wanderungen oder feiern mit Freunden.
39 Tage nach Ostern feiern wir dieses Fest. Diese Zeitspanne wurde aus der Apostelgeschichte im Neuen Testament entnommen und bezieht sich auf die 40 Tage, in denen Jesus nach der Auferstehung noch zu seinen Jüngern gesprochen hat. An Christi Himmelfahrt stieg Jesus zu seinem Vater in den Himmel auf und der eigentliche Vatertag fand seinen Ursprung.
Ich verbinde den Feiertag Himmelfahrt mit einem Erlebnis: Vor einigen Jahren besuchten wir als Familie Rio de Janeiro. Natürlich wollten wir auch die Christusstatue aus unmittelbarer Nähe sehen und von oben auf die Stadt und das Leben hinabschauen.
Die Christusstatue steht auf dem 700 m hohen Berg Corcovado in Rio de Janeiro. Sie steht dort, wenn die Sonne scheint und wenn es regnet. Unten ist das Volk. Die täglichen Verbrechen, die Freuden des Alltags. Unten ist Chaos und Wirbel und Hetzen und Rennen. Oben der ruhige Christus, der die Arme weit ausgebreitet hat.
Ausgebreitet am Kreuz. Um für diese Welt zu sterben. Stellvertretend - für unsere Sünde und unsere Schuld. Ausgebreitet, um uns in die Arme zu nehmen. Ausgebreitet, um diese Welt zu segnen, da wo Menschen seinen Segen wollen.
So steht Christus über der ganzen Welt. Über der ganzen Weltgeschichte. Unten der Schauplatz von Krieg und Revolution, von Angst und Gemeinheit, Hunger und Sattsein, von arm und reich. Unten die wechselnden Situationen. Oben steht Christus. Der, in dessen Blickfeld sich alles ereignet.
Er ist da. Auch dann, wenn ihn manchmal die Wolken verhüllen. Er ist da, auch wenn man ihn nicht sieht. Er ist da, auch wenn Menschen seine Existenz verleugnen. Er ist da, auch wenn Menschen seine Gegenwart als unbequem erleben. Er hat alles in seinen Händen.
Bleiben Sie gesund und behütet.
Ihr Pastor Burkhard Heupel
Emmaus-Gemeinde