Das Gegenteil von Quarantäne sind offene Türen. Viele Menschen sehnen sich nach offenen Grenzen, offenen Wohnungstüren in der Nachbarschaft oder Verwandtschaft oder hoffen, bald einfach wieder ins Kino, die Gaststätte und mit Freunden in die nahegelegene Grünanlage gehen zu können. Die Lockerungen geben den Ausblick, dass dies nach und nach wieder möglich ist.
Allerdings sind offene Türen noch keine Garantie dafür, dass sie auch durchschritten werden. Da ist die beliebte lange Bank, auf die das Gespräch geschoben wird, das schon lange ansteht. Oder der Besuch. Trägheit und innere Blockade halten manchmal auf Distanz – nicht nur das Coronavirus. Manchmal sind die Türen offen, aber wir nutzen die Freiheit nicht, sie auch zu durchschreiten.
Ich bin die Tür
, sagt Jesus von sich.
Es ist eines der sieben Ich bin
Worte im Johannesevangelium in der Bibel.
Was will Jesus damit sagen? Die Antwort liegt auf der Hand: Gott verschließt sich nicht vor uns.
Jesus stellt uns den Gott vor, der uns als seine Kinder liebt und sich uns zuwendet wie ein guter Vater.
Deshalb ist die aramäische Anrede Abba
– zu deutsch Papa
- Jesu liebste Gottes- bzw.
Vateranrede.
Sie ist Ausdruck von Vertrauen und Verbundenheit.
Auch für den Apostel Paulus war Freiheit
ein ganz wichtiges Wort.
Wir haben in Jesus Christus freien Zugang zu Gott.
Die Erfahrung, von Gott bedingungslos geliebt zu sein, schenkt die innere Freiheit, auf ihn zuzugehen.
Und mit ihm unterwegs zu sein.
Bleiben wir in der Beziehung zu Gott nicht in der Quarantäne, wenn sich alle anderen Türen öffnen.
Sehr schnell kann die vor uns liegende Freiheit auch wieder in Aktionismus und neue Abhängigkeiten führen.
Quasi Quarantäne in der Freiheit.
Von Herzen wünsche ich uns vor uns liegende Tage, in denen sich Türen mehr und mehr öffnen. Ich wünsche uns, dass mit der äußeren Öffnung und den Lockerungen, sich auch die inneren Türen öffnen. Unser Herz verträgt keine Quarantäne. Jesus Christus sagt uns, dass auch Gottes Herz weit offen steht. Er ist die Tür dazu.
Bleiben Sie gesund und behütet.
Ihr Pastor Burkhard Heupel
Emmaus-Gemeinde