Das Wort zum Donnerstag

Das Wort zum Donnerstag

26.03.2020

Emanzipation

Unsere Tochter Lena nimmt im Fach Politik in der Schule die Zeit der Aufklärung durch. Ein Zauberwort der Aufklärung lautete Emanzipation, erklärt sie mir. Ich will mehr wissen und entdecke: Das Wort Emanzipation hat seinen Ursprung im lateinischen Wort manus - die Hand. Emanzipation bedeutet: aus den Händen heraus, sich lösen aus der Handhabe anderer, sich befreien aus der Verfügungsgewalt von Menschen.

Emanzipation ist ein wichtiger Vorgang. Kein Mensch kann einen anderen Menschen als sein Eigentum betrachten. Keiner hat das Recht Menschen zu manipulieren.

Wir wollen nicht in den Händen eines Regimes oder eines Diktators gefangen sein.

Auch in der Hand eines Virus will ich nicht sein. Die Bundesregierung tut alles dafür, dass das Virus seine Macht verliert. Gleichzeitig merken viele, dass der Mensch nicht alles in der Hand hat.

Auch der Gedanke der Emanzipation geht in die Irre, wenn sich der Mensch am Ende der freundlichen Hand Gottes entziehen will.

Meine Erfahrung in der Krise ist es, dass ich mehr und mehr entdecke, dass ich mich nicht selbst trage. Was habe ich in der Hand? In der Krise reflektiere ich meine Ohnmacht.

Am Kreuz betet Jesus laut: Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist (Lukas 23,46) Gottes guter und fürsorgenden Hand will ich mich auch überlassen. In Zeiten der Krise oder der Manipulation durch Menschenhand, will ich mich Gottes Hand anvertrauen. Er trägt. Er trägt mich. Und uns.

Oft habe ich erlebt, dass er mich und andere an die Hand nimmt. Das gibt Sicherheit. In diesen Tagen der Krise will ich glauben, dass Gott das Heft fest in der Hand hat. Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir (Psalm 139,5)

Das ist die Erfahrung eines Beters. Diese Erfahrung wünsche ich mir und Ihnen.

Bleiben Sie behütet und gesund.

Ihr Pastor Burkhard Heupel
Emmaus-Gemeinde Babenhausen

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